In diesem Sommer waren wir dreieinhalb Monate in Estland. Eine prall gefüllte Zeit mit vielen netten Begegnungen und Kontakten auf der Insel, Besuchen bei und von FreundInnen und natürlich wieder die pure Natur und das mitunter in diesem Sommer recht wilde Wetter erleben.
Auf unseren Fahrradtouren und Autofahrten begegneten wir einmal mehr etlichen Elchen, Füchsen, Seeadlern, einem Marderhund und ich (Anne) traf auf einer Fahrradtour alleine sogar einen Jungwolf. Es war eine wunderschöne Begegnung – wir standen uns gefühlt 5 min lang ein paar Meter entfernt gegenüber und schauten uns gegenseitig in die Augen, bevor der Wolf ganz entspannt in den angrenzenden Wald trottete. Ein wahrlich magischer Moment, für den ich (Anne) ewig dankbar sein werde!!!
Wir besuchten alle monatlich stattfindenden ‚Ehtne Saare‘-Märkte in Kuressaare, erstmalig auch das Streetfoodfestival in Kuressaare und dann im Verlauf des Sommers einige unserer Lieblingsrestaurants und Cafés auf Saaremaa, u.a. das ‚Good Mood Food‚ in Kuressaare, das Restaurant im Gutshaus Loona, das Teelistemaja in Anseküla, das Rannakohvik in Ohessaaare, das ‚Söögimaja‚ in Lümanda und last but not least den kleinen, aber feinen Mustjala Käsitöösahver mit kohvik.
Wir waren mit unseren zahlreichen Gästen in diesem Sommer neben Besuchen im besonders historisch interessanten Hauptort Kuressaare auch mehrmals auf der Sõrve poolsaar (Sääre, Ohessaare, Jämaja, Anseküla, Kaugatoma, Salme), ebenso wie im Westen (Orbu-Talu in Leedri (‚Kadakadkodu‘), Gutshaus Loona) und einmal auch im Norden der Insel (Vilsandi NP, Undva, Suuriku pank, Mustjala) unterwegs. Leider schafften wir es in diesem Sommer nicht ganz bis zu unseren FreundInnen Birgit und Andreas und ihrer fantastischen Senfmanufaktur ‚Mustjala Mustard‚ in Pahapilli. Gesehen haben wir uns trotzdem öfter und uns natürlich auch wie immer mit ihrem superleckeren Senf bevoratet. Bei all‘ unseren Ausflügen mit unseren Gästen genossen wir selbst – wie auch unsere Gäste ausnahmslos – immer wieder die herbe Schönheit Saaremaas!
Der Klimawandel ist nun aber leider auch in Estland angekommen. Wir erlebten dieses Jahr wieder einen sehr frühen typischen ‚Baltikum-Sommer‘ mit Sonne pur am blauen Himmel von früh bis spät schon im Mai und Juni. Ab Mitte Juli wurde das Wetter unbeständiger, es fiel einiger Regen – meist in Form von Starkregen kurz und heftig mit anschließend wieder herrlichem Sonnenschein. Der Wind war in diesem Sommer stark, zweimal sogar in Sturmstärke und wir erlebten ein heftiges Unwetter mit hühnereigroßen Hagelkörnern und Orkanböen, das 30km von uns entfernt über die Sõrve poolsaar zog – wir konnten es über das Meer heranziehen sehen – und ein ‚Schlachtfeld‘ von kaputten Autos über umgestürzte Bäume bis zu eingedrückten und eingeschlagenen Dächern hinterließ. ‚Hans‘ wütete ja auch in Litauen, Lettland, Norwegen und Schweden und hinterließ auch dort viele elementare Schäden – sogar an der Verkehrsinfrastruktur. In Norwegen wurden ganze Straßenabschnitte weggespült… so etwas haben wir auf Saaremaa gottseidank nicht erlebt! Wie durch ein Wunder kam zumindest in Estland kein Mensch zu Schaden.
Die Temperaturen waren wieder typisch estnisch moderat – meist zwischen 20 bis 24°C, nur zwei Tage war es mal um die 29°C. Also sehr angenehmes, frisches Wetter, bei dem man auch etwas unternehmen konnte und nicht nur schweißgebadet in der Ecke hing.
Kurzum, wir haben die Zeit dort wieder sehr genossen und uns sehr wohl gefühlt – umgeben von netten Nachbarn und FreundInnen.
Mehr Fotos dieses Sommers gibt es später noch.